Bedroht die Hitze auch eure Stadt?
Jeder Stadtbewohner kennt das: Im Sommer kühlt es auch nachts kaum aus, dementsprechend schlecht schlafen viele. Woran das liegt, erklären wir im folgenden Beitrag.
“Urban Heat Island” oder auf deutsch “Städtische Wärmeinsel” nennt man jenen Effekt, dass Städte im Vergleich zu ihrem Umland eine deutlich höhere Durchschnittstemperatur aufweisen. Besonders stark ausgeprägt ist dieses Phänomen während windschwacher sommerlicher Hochdrucklagen.
Dann heizen sich die Städte tagsüber besonders stark auf, hauptverantwortlich hierfür sind die zahlreichen asphaltierten Flächen. Zudem besitzen Städte mit all ihren Fassaden eine viel größere Oberfläche als unbebautes Land, wodurch die Überhitzung noch stärker ausfällt. Nachts geben diese Flächen aus Asphalt, Stein und Glas ihre Wärmeenergie nur sehr zögerlich ab. Die Folge können in manchen Sommernächten Temperaturunterschiede von bis zu 10 Grad zwischen der Innenstadt und den Vororten sein.
Im Gegensatz dazu sorgen Wiesen, Wälder und Wasserflächen im Umland für einen spürbar kühlenden Effekt auf das Klima. Zum Einen muss hier Energie in die Verdunstung von Wasser gesteckt werden, dies senkt die Lufttemperatur. Zum Anderen geben die Grün- und Wasserflächen nachts ihre Wärme deutlich besser ab. Man merkt diesen Unterschied ganz gut, wenn man nachts barfuß über eine Straße läuft. Der Asphalt kann selbst dann noch recht warm sein, im direkten Vergleich fühlt sich eine Wiese angenehm kühl an der Fußsohle an.
Ein weiterer Grund für die großen Temperaturunterschiede ist die zunehmende Versiegelung der Flächen in der Stadt. Durch diese fließt Regenwasser viel zu schnell in die Kanalisation ab und kann daher nicht mehr der Verdunstung zur Verfügung stehen.
Grüne Abhilfe
In der Zukunft muss man mit immer mehr und größeren Städten rechnen, zudem steigen im Zuge des Klimawandels die Durchschnittstemperaturen weltweit an. Um den Urban Heat Island Effekt einzudämmen ist daher eine kluge Städteplanung unabdingbar. Deswegen ist es wichtig, bei der Erschließung und Bebauung neuer Flächen auf ausreichend große Grün- und Wasserflächen zu achten. Auch begrünte Fassaden wie im folgenden Bild (aus Sydney) können helfen, die Überhitzung der Ballungsräume zumindest in Grenzen zu halten.