Wetter

Windenergie: Das sind die Voraussetzungen!

Von Team Morecast
10.11.2017

Um eine Windanlage zu errichten, sind einige Faktoren zu beachten – allen voran das Wetter.

Bevor ein Windpark errichtet wird, müssen viele Entscheidungen getroffen werden. Eine der wichtigsten Entscheidungen betrifft den Standort.

Standortfaktoren

Die wichtigste Frage, bei der Entscheidung für einen Standort ist, wie viele Stunden im Jahr hier der Wind weht. Ein vielversprechender Standort wird auch ein “windhöffiges Gebiet” genannt. Der Begriff “-höffig” kommt aus der Bergmannssprache und bedeutet ein reiches Vorkommen versprechend.

Auch die Geschwindigkeit und die Richtung der ankommenden Winde sind von großer Bedeutung. Hindernisse wie Bäume, Häuser oder Brücken können die Richtung und die Geschwindigkeit des Windes stark verändern. Sie verursachen Luftwirbelungen, die sich auf die örtliche Windleistung und somit auf den Energieertrag auswirken. Daher sollte der Abstand der Windanlage zu einem Hindernis mindestens 15 bis 20 Mal so groß sein, wie seine Höhe. Die Windkraftanlage kann alternativ auch höher als das Hindernis selbst sein. Ein Abstand von mindestens 100 m zu Straßen und Schienentrassen muss eingehalten werden.

Die Standortwahl gehört zu den wichtigsten Entscheidungen für die Errichtung eines Windparks. Auch Offshore-Windparks werden immer häufiger. ©pixabay.com
Die Standortwahl gehört zu den wichtigsten Entscheidungen für die Errichtung eines Windparks. Auch Offshore-Windparks werden immer häufiger.
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Die Luftdichte hat ebenfalls Auswirkungen auf die Effizienz. Vor allem bei Kleinwindanlagen spielt dies eine Rolle. Im Winter ist die Luftdichte höher als im Sommer, da kalte Luft dichter ist als warme Luft. Die Dichte nimmt auch mit steigender Seehöhe ab und ist daher auf Meeresniveau etwas höher als im Bergland. Umso dichter und schneller der Wind, umso mehr Energie wird erzeugt.

Ermittlung der Windverhältnisse

Um die örtlichen Windverhältnisse zu ermitteln, werden zuerst Online-Tools oder Windkarten herangezogen. Da diese jedoch die Komplexität des jeweiligen Standortes nicht ausreichend berücksichtigen, ist eine fundierte Windmessung vor Ort unerlässlich. Diese wird von Windkraft-Planungsbüros durchgeführt. Mindestens 6 Monate lang wird auf 50 m Höhe gemessen, um mehr Informationen über das vorhandene Windpotential zu bekommen.

Baurechtliche Vorschriften

Der Bau einer Windkraftanlage oder eines Windparks erfordert die Einhaltung vieler baurechtlicher Vorschriften. Die Schallemissionen sind beispielsweise eine dieser Vorschriften. Der Pegel der Schallemission wird bereits in der Planungsphase überprüft. Er gibt an, mit welcher Geräuschbelastung die Umgebung rechnen muss. Es gibt Vorgaben für Geräuschpegel, die festgelegt sind und nicht überschritten werden dürfen. Dank der sich ständig weiterentwickelten Technologien sind moderne WIndkraftwerke jedoch schon relativ leise.

Lufttemperaturen unter 0 °C führen zu Vereisungen an den Rotoren. ©pixabay.com
Lufttemperaturen unter 0 °C führen zu Vereisungen an den Rotoren. ©pixabay.com

Auch die Bodenbeschaffenheit des Grundstücks muss auf Stabilität und Erosionsanfälligkeit genau überprüft werden. Lufttemperaturen die unter 0 °C liegen, fördern Vereisungen an den Rotoren und Eisablagerungen können entstehen. Dadurch werden die einzelnen Flügel mit zusätzlichem Gewicht belastet und die Rotoren laufen unruhig.

Damit der gewonnene Strom auch an die Endverbraucher weitergeleitet werden kann, ist eine entsprechende Anbindung an das Stromnetz notwendig. Weiters sollte das direkte Umland des Standortes touristisch nur wenig erschlossen und die landwirtschaftliche Nutzung weiterhin ohne Probleme möglich sein.

 

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